Grand Swiss
Vom 27. Oktober bis 7. November 2021 findet in Riga in Lettland ein Open statt, das Teil des WM-Zyklusses ist.
- Offizielle Seite: http://www.iominternationalchess.com/
- Statistik: http://www.chess-results.com/tnr587230.aspx?
Die beiden bestplatzierten Spieler bei den Herren und die Siegerin der Frauen qualifizieren sich für das nächste Kandidatenturnier, das im Jahr 2022 stattfinden soll.
Ursprünglich war die Ausrichtung wie die der vorigen Auflage der Veranstaltung auf der Isle of Man geplant, aus Corona-Gründen erfolgte die Verlegung nach Riga, der Sponsor blieb aber großzügigerweise an Bord. Dann stand das Turnier eine Woche vor Beginn vor der Absage, da Lettland in einen vierwöchigen Lockdown ging. Mit der Abschottung in einer Hotelblase und einer Ausnahmeregelung für besondere Veranstaltungen wurde es kurzfristig gerettet. Abwechslungen außerhalb des Hotels drohen nicht: in Riga wie in ganz Lettland ist alles zu, nachts gilt eine Ausgangssperre.
114 Spieler im Männer und 50 im Frauenturnier sind am Start. Fabiano Caruana und Maria Musitschuk führen die Setzliste an. Es gab - auch kurzfristig - sehr viele Absagen.
Den deutschen Schachbund vertreten Matthias Blübaum, Alexander Donchenko, Vincent Keymer, Dimitri Kollars und Elisabeth Pähtz.
Gespielt werden elf Runden im Schweizer System. Der Preisfonds beträgt 425.000 Dollar, wobei 70.000/50.000/40.000 Dollar für die Erstplatzierten und je 2.000 Dollar für Platz 31-40 vorgesehen sind. Für die Frauen werden 125.000 Dollar ausgelobt mit einer Verteilung von 20.000/16.500/14.000 für die Besten.
Partien
- im pgn-Format: grandswiss-m.pgn
- im pgn-Format: grandswiss-w.pgn
11. Runde
Die Paarungen an den ersten dreizehn Brettern enden unentschieden. Damit gewinnt Alireza Firouzja den Grandswiss mit 8/11 allein vor Fabiano Caruana und Grigori Oparin je 7,5. Caruana verweist auf die bessere Wertung und qualifiziert sich gemeinsam mit Firouzja für das nächste Kandidatenturnier.
Vincent Keymer, der in den Runden 8 bis 10 gewonnen hatte, landete im Pulk der 7-Punkter auf Rang 4 bis 16, nach Wertung belegt er sogar Platz 5! Matthias Blübaum erzielte 5,5, Alexander Donchenko und Dimitri Kollars je 5 Punkte.
Bei den Frauen stand Lei Tingjie vorzeitig als Turniersiegerin und Qualifikantin für das Kandidatenturnier fest. Den zweiten Rang belegt Elisabeth Pähtz, die nach Wertung die zweite Chinesin Zhu Jiner auf den Bronzeplatz verweist. Mit den hier gewonnenen 19 und den zuvor 10 Elopunkten bei der Spanischen Liga könnte die deutsche Nr. 1 die Eloschallmauer von 2500 geknackt haben. Zudem hat sie eine GM-Norm der Herren erzielt - ihre dritte - und bekommt diesen Titel demnächst verliehen!
9. Runde
Immer-Spitzenreiter Alireza Firouzja, der das gesamte Turnier über die Tabelle angeführt hat, unterliegt Fabiano Caruana, der damit mit dem iranisch-französischen Talent gleichziehen kann. Als Dritter im Bunde gesellt sich David Howell hinzu, der Anton Korobow bezwingt. Alle drei verfügen über je 6,5/9 Punkte. Dahinter liegen zehn Spieler mit je 6 Punkten in Lauer. Mit einem weiteren halben Zähler Rückstand folgt u.a. Vincent Keymer, der die zweite Partie in Folge gewinnt.
Elisabeth Pähtz unterliegt leider Maria Musitschuk. Trotzdem bewahrt sie noch ihren zweiten Platz, muss diesen jedoch jetzt mit der Ukrainerin, Zhu Jiner und Harika Dronavalli teilen. Vorn zieht Lei Tingjie unbeirrte ihre Kreise. Diesmal bezwingt sie Alexandra Kostenjuk und hat nun bereits zwei Punkte Vorsprung.
8. Runde
Mit einem Sieg gegen den Inder Krishnan Sasikiran baute Alireza Firouzja seinen Vorsprung auf die erste Verfolgergruppe auf einen ganzen Zähler aus. Zu diesen zehn Spielern gehören die "erprobten Kandidaten" Fabiano Caruana und Maxime Vachier-Lagrave.
Unsere Teilnehmer konnten sich stabilisieren, Alexander Donchenko, Dimitri Kollars und Matthias Blübaum spielten remis, Vincent Keymer gewann.
Bei den Damen behauptet Elisabeth Pähtz mit einem Remis gegen Alexandra Kostenjuk ihre zweite Position, hat jetzt allerdings schon einen ganzen Zähler Rückstand auf Lei Tingjie.
7. Runde
Nach dem Ruhetag Übernahm Alireza Firouzja mit einem Sieg über Jewgeni Najer wieder die alleinige Tabellenführung. Es war die einzige entschiedene Partie der ersten zehn Bretter, an denen die 4,5- bzw. 4-Punkter gegeneinander antraten.
Die deutschen Herren, die bislang ausnahmslos ein hervorragendes Turnier hingelegt hatten, erlebten heute kollektiv einen schwarzen Tag. Alle vier verloren.
Besser machte es Elisabeth Pähtz, die Natalja Pogonina bezwang. Sie liegt nun allein auf Rang 2, einen halben Zähler hinter der Chinesin Lei Tingjie.
6. Runde
Bei den Herren konnten die beiden "überraschenden Mitspitzenreiter" Jewgeni Najer und Alexej Schirow ihren Platz an der Sonne durch Unentschieden gegen Fabiano Caruana und Alireza Firouzja verteidigen. Außerdem schlossen Maxime Vachier-Lagrave und Krishnan Sasikiran, die einzigen Sieger der Verfolgergruppe, zu ihnen auf.
Die deutschen Herren spielten gegen elostärkere Gegnerschaft allesamt Remis.
Bei den Frauen Übernahm Lei Tingjie durch ihren Sieg gegen Jolanta Zawadzka die alleinige Führung. Elisabeth Pähtz folgt mit einem halben Zähler Rückstand. Es gab in der erweiterten Spitze diesmal wieder viele entschiedene Partien.
5. Runde
Nach der fünften Runde haben sich zu Alireza Firouzja, der gegen Maxime Vachier-Lagrave remis spielt, zwei überraschende Mit-Spitzenreiter gesellt: Jewgeni Najer und Alexej Schirow!
Das Verfolgen der deutschen Teilnehmer machte wieder Freude: an den oberen Brettern hielten Alexander Donchenko und Vincent Keymer gegen Andrej Jesipenko und Radoslaw Wojtaszek remis, etwas weiter hinten gewannen Matthias Blübaum und Dimitri Kollars gegen Artur Neiksans und Europameister Anton Demtschenko. Alle vier liegen bei 3 Zählern und somit 1 Punkt hinter den Führenden.
Und bei den Frauen gehört Elisabeth Pähtz dank eines Sieges gegen Lela Jawachischwili zu der Fünfergruppe, die mit 4/5 das Feld anführt!
4. Runde
Nun hat auch Alireza Firouzja einen halben Zähler abgegeben - Yu Yangyi, einer von nur zwei (bzw. vier, wenn man die Damen mitzählt) teilnehmenden Chinesen, hat ihn selbigen abgeluchst. Seine Verfolgergruppe ist auf elf Spieler mit jeweils einem halben Punkt Rückstand angewachsen.
Bei den Frauen konnte aus der Spitzengruppe der 2,5-Punkter nur Lei Tingjie gewinnen, die Walentina Gunina bezwang. Sie führt nun allein mit 3,5/4 vor zehn Spielerinnen mit 3 Punkten. In dieser Gruppe befindet sich auch Elisabeth Pähtz, die gegen die Elofavoritin und ihre Angstgegnerin Nana Dsagnidse remis spielte.
Die deutschen Teilnehmer spielten alle remis, u.a. Alexander Donchenko gegen den 2700er Daniil Dubow.
3. Runde
Nach der dritten Runde gibt es genau noch einen Hundertprozentigen: Alireza Firouzja! Er führt vor sechs Spielern mit jeweils 2,5 Punkten.
Bei den Frauen haben alle Teilnehmerinnen schon was abgegeben, neun Damen führen mit je 2,5 Zählern, darunter auch Elisabeth Pähtz.
Für die deutschen Teilnehmer lief es diesmal nicht ganz so toll wie in den Vorrunden: starken Remisen von Alexander Donchenko gegen Maxime Vachier-Lagrave, Vincent Keymer gegen Juri Kryworutschko und Elisabeth Pähtz gegen Lei Tingjie stehen zwei Niederlagen von Matthias Blübaum und Dimitri Kollars gegenüber (allerdings mit Yu Yangyi und Pawel Ponkratow ebenfalls gegen elostärkere Gegner).
2. Runde
Die gestrige Bemerkung über die Ausgeglichenheit des Feldes bestätigt sich heute wieder: nach zwei Runden gibt es nur noch drei Spieler mit voller Punktzahl! Dies sind Alireza Firouzja, Ivan Saric und Alexander Predke.
Die deutschen Herren liegen alle bei hervorragenden 1,5/2. Heute sticht Vincent Keymer mit seinem Sieg gegen den 2700er Jeffery Xiong heraus. Und Elisabeth Pähtz notiert bei 2/2!
1. Runde
Aufgrund des relativ geringen Unterschiedes in den Elozahlen gab es viele unentschiedene Partien. Die größeren Überraschungen ereigneten sich an den Brettern 22 bis 24, an denen Ante Brkic, Dimitri Kollars und Nodirbek Jakubbojew ihre höher bewerteten Gegner Maxim Matlakow, Boris Gelfand und Rauf Mamedow bezwangen. Ganz anders sieht es bei den Frauen aus. Unter den vielen Siegerinnen befindet sich auch Elisabeth Pähtz.